Erst gut, dann schlecht

U16-B-Junioren-Fußballer der TSV Hitzacker beim Hallenmasters des TV Meckelfeld dabei
Auf Licht folgte Schatten: Die TSV Hitzacker hat beim McDonalds-Hallenmasters des TV Meckelfeld für U16- B-Junioren-Fußballer zwei unterschiedliche Vorstellungen geboten. Nach dem souveränen Sieg am ersten Tag in der Qualifikationsrunde präsentierte sich der Landesligist aus Hitzacker am zweiten Tag desolat und belegte in der Hauptrunde des gut besetzten Hallenturniers nur den letzten Platz in seiner Gruppe.
»In der Quali-Runde war das eine sehr gute spielerische und taktische Leistung, und wir standen in der Defensive gut. Der Teamgeist und der Einsatzwille aller Spieler waren vorbildlich. In der Hauptrunde hat sich das Team dann von seiner anderen Seite gezeigt», fasste Torsten Dallmann aus dem TSV-Trainergespann zusammen.
Beim Vorrundenturnier musste die TSV Hitzacker lediglich eine Niederlage hinnehmen und stand nach insgesamt vier Erfolgen als verdienter Gewinner fest. Im ersten Gruppenspiel gegen das zweite Team des gastgebenden Landesligisten TV Meckelfeld ließ die TSV keine echte Torchance zu und münzte ihre Überlegenheit durch Treffer von Johann Otto Eisenberg und Jan-Philipp Jahnke zum 2:0-Sieg um. Im zweiten Match gegen den Buxtehuder SV aus der Bezirksliga Hamburg begannen die Elbestädter zu verhalten und kassierten in der fünften Minute das letztlich entscheidende 0:1. Zwar drehte die TSV danach auf, ließ aber mehrere Chancen aus, um die Partie zu kippen. Schwung- und druckvoll agierte das hiesige Team dafür im dritten und letzten Gruppenspiel gegen den Kreisligisten TV Welle, den es verdient durch die Tore von Tristan Starke mit 2:0 bezwang.
Im Halbfinale gegen den JFV Unterweser aus der Bezirksliga Lüneburg knüpfte die TSV Hitz-acker zunächst nahtlos an die vorausgegange Vorstellung an. Eisenberg und Jahnke legten das 2:0 vor. Danach ließ die TSV etwas nach, musste drei Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer hinnehmen, rettete aber den Sieg über die Zeit. Im Endspiel gegen den bis dahin ungeschlagenen Landesliga-Rivalen JSG Suderburg/Holdenstedt geriet die TSV Hitzacker mit 0:1 in Rückstand. Doch die Elbestädter kämpften, steigerten sich und schafften durch Tristan Starke den verdienten Ausgleich. Zu mehr reichte es trotz zweier Chancen für die TSV in der regulären Spielzeit nicht. In der Verlängerung schoss dann Jan-Philipp Jahnke sein Team mit dem 2:1 zum Turniersieg.
Tags darauf präsentierte die TSV Hitzacker, die sich wie der Finalgegner für die Hauptrunde qualifiziert hatte, sein anderes Gesicht. »Es stimmte gar nichts. In keinem Spiel hat das Team an die Leistung des Vortages angeschlossen», kommentierte Dallmann die drei Niederlagen und ein Remis. Das 0:0 sicherte sich die TSV dank ihres guten Torhüters Niklas Dallmann zum Auf-takt gegen den klar überlegenen Landesligisten Eintracht Braunschweig. Beim 0:3 gegen den TV Meckelfeld I war die TSV chancenlos, dann blieb sie auch gegen den Kreisligisten VfL Maschen blass und verlor nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Eisenberg mit 1:2. Bei einem Sieg im letzten Gruppenspiel gegen den Hamburger Verbandsligisten Eimsbütteler TV hätte die TSV Hitz-acker noch das Viertelfinale erreichen können. Das 0:1 egali- sierte zwar Tristan Starke, doch nach einem Doppelschlag geriet die TSV mit 1:3 in Rückstand. Und auf das 2:3 von Starke antwortete der Gegner mit dem Treffer zum 4:2-Endstand.

»Lauf haben wir uns erarbeitet»

Fußball: Männerteams der TSV Hitzacker im Höhenflug - Lerneffekte bei Trainer und Mannschaften - Es gibt derzeit nicht viel zu meckern bei den Fußballern der TSV Hitzacker. An dieser positiven Grundstimmung hat auch die 0:1-Niederlage der Ersten gegen den FC SG Gartow am Wochenende nicht viel geändert.

Denn: Davor gewannen die Kreisliga-Kicker sechs Spiele in Folge mit einem Torverhältnis von 27:7, dominierten oft und kletterten auf Platz fünf. Noch öfter unbesiegt ist die Reserve in der Kreisklasse: Von ihren jüngsten zehn Partien gewann die Zweite neun bei einem Remis in Schnega - die letzte Niederlage ist schon fast ein halbes Jahr her. Mitte Oktober setzte es ein 0:9 beim TuS Wustrow II. Von diesem Gegner übernahm die TSV II nun erstmals seit vielen Jahren die Tabellenführung in der Kreisklasse. »So lange ich hier Betreuer bin, immerhin schon fast sechs Jahre, gab es das noch nicht», staunt Frank Wiegrefe selbst über den nicht für möglich gehaltenen Lauf seiner Mannschaft. »Die Jungs sind total heiß und freuen sich schon auf das Heimspiel gegen den TuS II am übernächsten Sonntag. Wir haben es selbst in der Hand, ganz vorne zu bleiben.» Die TSV II, die erst vor zwei Jahren während der damaligen Kreisklassen-Saison wegen Spielermangels noch abgemeldet werden musste, diktiert nun das Geschehen in dieser Spielklasse mit. »Die Abwehr steht gut und die A-Junioren haben gut eingeschlagen. Außerdem haben wir früher immer Spieler an die Erste abgeben müssen, nun können wir von dort auf Verstärkungen hoffen», erklärt Wiegrefe die Hauptursachen für den Aufschwung. »Die Zweite profitiert natürlich auch von unserem enorm ausgeglichenen Spielerkader bei der Ersten», erläutert Kreisliga-Coach Ulf Schmidt. Einige Spieler helfen zudem gerne in der Zweiten aus. »Wir haben jetzt einen guten Mittelweg gefunden, der alle zufrieden stellt. Niemand ist sauer, ,nur» in der Zweiten zu spielen. Erste und Zweite gehören einfach zusammen», stellt Schmidt klar. Die verbesserte Trainingsbeteiligung mit oftmals über zwanzig Akteuren aus beiden Mannschaften sei zudem sehr gut. »Ich brauchte auch erst ein halbes Jahr, um zu wissen, wo die Spieler am effektivsten sind», kann Schmidt auch bei sich einen Lerneffekt feststellen. Geholfen hat dabei ein Gerüst, das sich erst mit der Zeit herausgeschält hat: Torwart Stefan Lange ist für Schmidt einer der derzeit besten Kreisliga-Torhüter und für alle »ein absolutes Vorbild, er gibt immer mehr als 100 Prozent»; Routinier Holger Franke »führt die jungen Spieler», und Winterzugang Torsten Kierylo »strahlt viel Ruhe aus». Ruhe, die in der Hinrunde oft fehlte, weil die Integration der neuen Spieler doch länger dauerte als geplant. Dass zudem Zugang Sven Schulz schnell wieder zum SV Elbufer zurückwechselte, enttäuschte nicht nur den Coach. Die Folge war ein ernüchternder elfter Tabellenplatz zu Weihnachten mit lediglich elf Punkten bei nur zwölf geschossenen Toren. »Jetzt aber stimmt die Mischung und die Jungs wissen, dass sie etwas bewegen können», vertraut Schmidt der auch konditionell stark verbesserten Mannschaft. »Natürlich fällt auch vieles leichter, wenn man solch einen Lauf hat, aber den haben wir uns erarbeitet», wünscht sich Schmidt eine Fortsetzung. Sein Ziel: mindestens den derzeitigen fünften Tabellenplatz sichern - er schielt aber auch noch noch »mit einem Auge nach oben», gibt er zu. Dass Schmidt einen großen Anteil am Aufschwung hat, sieht auch Spartenleiter Torsten Dallmann. »Er hat die Erste zu einer Mannschaft geformt», betont Dallmann. Er will aber »die Kirche im Dorf lassen» und wäre mit Platz fünf zufrieden. Für die neue Saison könne man sich aber neue Ziele setzen.