Ein erfrischendes Unwetter

Gelungener zweiter 8-Stunden-Ritt der TSV Hitzacker mit 200 Teilnehmern - IGAS Wendland I Dritter
Weit vorne mitgefahren sind beim 8-Stunden-Ritt Markus Supplie (links) und das Team der IGAS Wendland I. Mit einer Rückstand wurden die Lokalmatadoren am Ende Dritter unter insgesamt 67 Teams.

Die brütende Hitze hat am Sonntag dem zweiten 8-Stunden-Ritt der TSV Hitzacker aus sportlicher Sicht den Stempel aufgedrückt. 67 Teams mit zumeist drei Radsportlern kurbelten bei dem Staffelrennen von 10 bis 18 Uhr auf einem knapp 18 km langen Rundkurs zwischen Hitzacker und Dannenberg so viele Runden wie möglich ab und kamen mächtig ins Schwitzen. Ein kurzes, heftiges Unwetter im Raum Wussegel und Predöhlsau, das es mit zum Teil entwurzelten Bäumen und Hagel örtlich in sich hatte, ärgerte die Radlerinnen und Radler kaum. Im Gegenteil: "Das war sehr erfrischend", berichteten durchnässte Sportler, wenn sie bei Sonnenschein wieder im Wechselbereich am Parkplatz an der Bleichwiese in Hitzacker ankamen und den Staffelstab in Form einer Radsport-Trinkflasche an das nächste Mannschaftsmitglied weiterreichten.

Dem einen oder anderen waren die hohen Temperaturen aber doch etwas zu viel. Ein Radler musste mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus, war am Abend aber wieder auf dem Weg nach Hause. Besonders schlimme Stürze mussten die Verantwortlichen ebenfalls nicht verarzten. "Das ist alles wunderbar gelaufen", bilanzierte ein zufriedener Reiner Burmester von der Radsportsparte der TSV Hitzacker, der die Veranstaltung mit einem Großaufgebot an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auf die Beine gestellt hatte. Ob es allerdings weitere derartige Staffelrennen gibt, ist angesichts der Organisationsmühen offen (siehe Bericht rechts).

Anlässlich des 150. Geburtstages der TSV Hitzacker hatten die Radsportler des Vereins den 8-Stunden-Ritt im Vorjahr erstmals auf die Beine gestellt. Die Resonanz war gut. Bei der zweiten Auflage waren am Sonntag mit annähernd 200 Aktiven nun noch mehr Radsportfreunde dabei. Kein Wunder: Weil der Ritt eine Veranstaltung sowohl für ambitionierte Radsportler als auch für Gelegenheitsfahrer ist, fühlen sich viele angesprochen. Der Modus mit den Dreierstaffeln sorgt für Teamgeist, die Betreuung und Verpflegung ist top, die Stimmung entspannt. "Das ist eine tolle Sache, es hat sehr viel Spaß gemacht, dabei zu sein", bestätigt Marion Spilker, die mit einer Staffel der Firma Ceratizit aus Hitzacker ihre Runden drehte.

Während für die Hobbystaffeln wie das "Mallorca Trio", die "hölzernen Senioren", die "Firebiker Metzingen" oder auch "Ohne Moos nix los" oftmals das Dabeisein und Spaß haben im Vordergrund stehen, waren auch Teams am Start, die mächtig in die Pedalen traten. So wie die RG Uni Hamburg mit Christian Kühl, Axel Probstmeyer und Ingo Schöne oder die Stader Zugvögel mit Frank Bliefernich, Balazs Horvath und Arne Wellna. Diese beiden Mannschaften absolvierten als einzige 17 Runden, was stattlichen 303 Kilometern entspricht. Die Entscheidung über den Sieg fiel wie im Vorjahr im Sprint, denn bis zum Ende lagen die beiden Schlussfahrer praktisch gleichauf. Da es im Wechselbereich auf dem Bleichwiesenparkplatz, in dem auch die Zeitnahme aufgebaut war, zum spurten zu eng und kurvig war, hatten die Organisatoren das Rennende - wie zuvor schon den Start - vorausschauend auf die Hauptstraße verlegt. Hauchdünn fuhr das Team aus Hamburg eine Sekunde vor dem Team Stade über die entscheidende Marke, ehe die Staffeln in der Reihenfolge ihrer Zielankunft nach insgesamt 7:57:25 Std. zum letzten Mal auch über die Zeitmessmatte rollten. "Da haben sich alle Mannschaften sportlich fair verhalten, die Vernunft war groß", freuten sich Reiner Burmester und die Organisatoren.

Ganz vorne mitgeradelt ist lange auch ein Lüchow-Dannenberger Trio. Mit einer Runde Rückstand landete das Team IGAS Wendland I mit Yannic Gerstung, Alexander Mosel und Markus Supplie auf Rang drei. Sieben Runden lang waren die drei Lokalmatadoren mit den späteren Siegern praktisch gleichschnell unterwegs. "Da kommt es viel auf die Taktik an", erklärt Gerstung. "Man versucht natürlich, so lange wie möglich mit schnellen Fahrern anderer Staffeln zusammenzubleiben, um Windschatten fahren zu können." Das klappte für das IGAS-Trio nach etwa der Hälfte der Zeit nicht mehr. In der achten Runde verloren die Drei daher knapp eine Minute, in der neunten Runde noch einmal zwei Minuten. Das war nicht mehr wettzumachen, Schlussfahrer Gerstung verteidigte am Ende aber Rang drei. Ebenfalls auf 16 Runden kam die IGAS Wendland II mit Jörg Gennat sowie Frank und Philipp Schönherr, die in 7:48:02 Std. aber 14 Minuten langsamer waren als die IGAS I. Schnellste Mannschaft mit 15 Runden war in 7:36:36 Std. das Team E-Biss mit Holger Münch, Niklas Schmitter und Lars Wegener.

Obwohl der 8-Stunden-Ritt, wie viele Aktive meinten, "keine Kaffeefahrt" war, lag bei den Frauen die Cappuccino-Gruppe ganz vorne. Das Trio mit Jeannette Brauer, Olivia Brennecke und Anika Henning schaffte wie vier weitere Frauen-Mannschaften in 7:29:32 Std. 14 Runden. Das beste Senioren-Team waren mit 15 Runden in 7:48:05 Std. die Stader Goldies mit Jens Schewe, Ingomar Schumacher-Hahn und Klaus Waldvogel. Und die beste Mixed-Mannschaft stellte das Trio Stramme Kettel/Ritzelreißer mit Janko Bogdan, Patrizia Hagen und Holger Kenter, die in 7:40:31 Std. ebenfalls 15 Runden kurbelten. Auch bei diesem Team war die Begeisterung groß: "Hagel auf'm Hirn, Gewitter im Bauch, trotzdem getreten, tolle Show", lautete ein Kommentar auf der Ergebnisseite im Internet auf der 8-Stunden-Ritt-Homepage der TSV, wo es auch die kompletten Resultate gibt.

Termine

Mi Mär 20 @18:00 -
Vorstandssitzung
Mi Mär 20 @19:00 -
Mitgliederversammlung